Ich kandidiere auf Platz 15 der Landesliste von Bündnis 90/die Grünen Berlin zur Bundestagswahl 2021
Mit 100 Prozent Power für eine Zero-Waste-Gesellschaft…

Ein Strand bei Alicante im Januar 2020: unter angeschwemmtem Unrat ist ein nahezu perfekt erhaltener Joghurtbecher der über seinen Aufdruck als Sonderedition zu den Olympischen Spielen 1976 erkennbar ist. Verendete Seevögel, in deren Mägen sich Luftballon-Reste und Flaschenverschlüsse stapeln, sind in der Medienberichterstattung mittlerweile keine große Neuigkeit mehr, und im Pazifischen Ozean schwimmt ein Plastikstrudel der mittlerweile 4,5 mal so groß wie Deutschland ist. All diese Beispiele zeigen: Unsere Gesellschaft hat ein massives Müllproblem.
Im selben Maße, wie wir unser CO2-Budget überstrapazieren und den Klimawandel vorantreiben, übernutzen wir auch die sonstigen Ressourcen unserer Erde. Es wird Zeit, hier gegenzusteuern.
Der Wandel hin zu einer Zero-Waste-Gesellschaft ist mir seit einigen Jahren schon ein absolutes Herzensthema. Um die Zero-Waste-Gesellschaft zu erreichen, braucht es nicht nur die zahlreichen unermüdlichen Zero-Waste-Aktivist*innen und Inhaber*innen von liebevoll eingerichteten Unverpackt-Läden. Es braucht genauso konsequentes Agieren auf politischer Ebene, insbesondere der Bundesebene.
Daher kandidiere ich mit diesem Thema im Blick auf Platz 15 Landesliste von Bündnis 90/Die Grünen Berlin zur Bundestagswahl 2021.
Ich möchte als Bundestagsabgeordnete erreichen, dass unsere Gesellschaft Reparaturen wieder als selbstverständlich wahrnimmt und defekte Produkte nicht sofort in den Mülleimer entsorgt.
Dafür brauchen wir dringend wieder mehr Handwerker, die diese Reparaturen sach- und fachgerecht ausführen können. Denn nicht jeder hat Zeit, Muße und Fähigkeit, seine Freizeit im Repair-Cafe zu verbringen, um den Toaster wieder in Gang zu bringen.
Dafür brauchen wir auch das Bewusstsein, dass Reparaturen etwas kosten. Denn gute Arbeit soll gut entlohnt werden. Lohnen tun sich Reparaturen trotzdem in vielen Fällen.
Um zu hohe Reparaturkosten zu vermeiden, sollte aber auch aktiv gegengesteuert werden. Zum Beispiel mit einem geringerem Mehrwertsteuer-Satz für Reparaturen nach Schwedischem Vorbild.
Ich möchte Unternehmen über das Recht auf Reparatur dazu verpflichten, ihre Produkte so zu bauen, dass man sie auch wirklich reparieren kann. Es kann nicht sein, dass das Smartphone nach zwei Jahren wieder entsorgt werden muss, weil dem Akku die Puste ausgeht.
Ich möchte konsequente Mehrweglösungen, beim Einkaufen mit dem eigenen Behältnis oder dem Pfandglas, beim Take-away und bei Paket-Lieferungen. Die Verbote für Einwegplastik wie Plastikbesteck, Strohhalme etc., die derzeit auf EU-Ebene entwickelt werden, müssen in Deutschland konsequent umgesetzt werden.
Ich möchte eine Verkehrswende, die attraktive Alternativen zum PKW bietet, denn Reifenabrieb ist die größte Quelle für das Mikroplastik, das sich so hartnäckig in Gewässern sowie auf Wiesen und Äckern festsetzt und über die Ernten in unseren Lebensmitteln und damit in unseren Blutbahnen landet. Zudem will ich die Autoindustrie verpflichten, umfassend an nachhaltigen Alternativen aus biologisch abbaubaren Materialien zu forschen.
Covid-19 hat für viele Arbeitnehmer*innen den Arbeitsalltag ins Homeoffice verlegt. Die Digitalisierung der Arbeit hat damit einen massiven Anschub erhalten. Der lässt sich wunderbar auch für die Müllvermeidung nutzen. Das papierlose Büro ließe sich an vielen Stellen umsetzen. Und auch sonst gibt es in deutschen Büros noch einiges an Kapazitäten, um den Arbeitsalltag müllfreier zu gestalten. Ich möchte, dass Unternehmen über Förderprogramme in dieser Umgestaltung unterstützt werden, wenn sie das Thema wirklich umfassend anpacken, über die Abschaffung der hässlichen Plastik-Inlays der Konferenzkeks-Packung hinaus.
Für Fragen und Anregungen bin ich immer dankbar und gerne unter der E-Mailadresse zerowaste@nicoleholtz.de ansprechbar.